Stratigraphie der Tertiärzeit
Stratigraphie (nach lateinisch stratum = Schicht und griechisch graphein = beschreiben) ist die Lehre von der zeitlichen Aufeinanderfolge von abgelagerten Gesteinen. Gesteine, die über anderen Gesteinen abgelagert wurden, sind jünger. Durch den Vergleich der Überreste von Tieren und Pflanzen in den Gesteinen (Fossilien) kann man das Gesteinsalter von weiter auseinander liegenden Gebieten relativ zu einander bestimmen (älter, jünger), da sich die Lebewesen durch Evolution ständig verändern. An eingelagerten vulkanischen Gesteinen kann man die Konzentrationen bestimmter Isotope messen, die zu einer radioaktiven Zerfallsreihe gehören (z.B. Kalium-Argon). Daraus lässt sich das absolute Alter in Millionen Jahren errechnen.
Die Tertiärzeit ist der Zeitraum von 65 bis 2,6 Millionen Jahren vor heute. Er wird in viele einzelne Abschnitte unterteilt, die die Entwicklung der Lebewesen wiederspiegeln (Paläontologie, Evolution). Die folgende Tabelle zeigt die Grenzen und Namen dieser Unterteilung.
Diese stratigraphische Tabelle wird von Geowissenschaftlern ständig verbessert. Eine aktuelle Version finden Sie bei der International Commision on Stratigraphy (ICS) und der Deutschen Stratigraphischen Kommission (DSK). Weitere Details zur Stratigraphie des Tertiärs gibt es bei der deutschen Subkommission für Tertiär-Stratigraphie.
Aufgabe der stratigraphischen Begriffe "Tertiär" und "Quartär"
In der Frühzeit der Geologie wurde die Abfolge der Gesteinsschichten im Untergrund in Primär, Sekundär, Tertiär und Quartär (das Erste, das Zweite, das Dritte und das Vierte) eingeteilt. Schon lange wurden die Begriffe Primär und Sekundär aufgegeben, da sie sich als wenig brauchbar erwiesen. Die Begriffe Tertiär und Quartär haben sich bis heute erhalten. In der internationalen Stratigraphie versucht man auch diese alten Begriffe aufzugeben, da sie schlecht in das Stratigraphie-Schema passen. An die Stelle des Tertiärs und Quartärs treten das Paläogen und das Neogen. Diese Entwicklung in der Stratigraphie ist umstritten.