Stratigraphie im Bereich des Oberrheingrabens

Seit gut 150 Jahren werden die Ablagerungen im Bereich des Oberrheingrabens wissenschaftlich untersucht. An Hand der Lagerungsverhältnisse (was oben liegt ist jünger) und der enthaltenen Fossilien kann man die zeitliche Abfolge der Ablagerungs-Gesteine ermitteln. Früher wurden die verschiedenen Ablagerungen meist nach typischen Fossilien und dem Zusatz "Schichten" oder der typischen Gesteinsart (Sand, Mergel, Ton) benannt. Beispiele sind "Corbicula-Schichten" oder "Lymnaeen-Mergel". Die Unterscheidung der einzelnen Schichten ist auch für Fachleute nicht immer leicht möglich, insbesondere wenn charakteristische Fossilien fehlen. Deshalb kam es leider gelegentlich zu falschen Bestimmungen und daraus abgeleiteten falschen Schlussfolgerungen.

Seit einigen Jahren versuchen Wissenschaftler, in erster Linie Paläontologen (Fossilienkundler), die unterscheidbaren Ablagerungen einheitlich neu zu definieren, damit sie zukünftig besser erkannt und benannt werden können. Diese Ablagerungs-Einheiten werden nun als "Formation" bezeichnet und man benennt sie nach einer typischen Ortschaft, z.B. Wiesbaden-Formation.

Im Ergebnis erhält man eine Tabelle, die die zeitliche Abfolge der einzelnen Ablagerungen zeigt.

Die folgende Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus dieser Tabelle.

Stratigraphische Tabelle (Ausschnitt)

Die gesamte Tabelle ist in dieser kleinen PDF-Datei enthalten: ORG-Stratigraphie-2002.pdf (40 KB)

Es handelt sich um einen Ausschnitt aus der "Stratigraphischen Tabelle von Deutschland", die von der Deutschen Stratigraphische Kommission 2002 herausgegeben wurde.

Die Farben in der Tabelle kennzeichen unterschiedliche Ablagerungsbedingungen, wie beispielsweise "am Grund eines tiefen Meeres" oder "am Grund von Seen und Flüssen". Die graue Farbe kennzeichnet Bereiche in denen Ablagerungen fehlen, entweder weil sie nie abgelagert oder weil sie später wieder abgetragen wurden.

Ursache für das Vordringen des Meeres in den Oberrheingraben sind Hebung und Senkung des Festlands und Schwankungen des Weltmeeresspiegels.

 

 

 

 

Der Oberrheingraben
zur Startseite