Erläuterungen zur tektonische Karte von Deutschland
nach: The European Science Foundation (1992): A Continent revealed, The European Geotraverse, Atlas of compiled data, Tectonics, von A. Berthelsen, P. Burollet, G.V. Dal Piaz, W. Franke und R. Trümpy
und A. Berthelsen (1992): 2. Mobile Europe, in: The European Science Foundation: A Continent revealed, The European Geotraverse, Edited by Derek Blundell, Roy Freeman and Stephan Mueller
Tektonische Karte in hoher Auflösung mit Legende
Die Karte zeigt im wesentlichen die unterschiedlich alten Faltengebirge, auch wenn sie heute meist unter sehr mächtigen Deckschichten verborgen liegen.
Zum Verständnis der Situation ist es sinnvoll, sich zuerst einmal einen Überblick über den geologischen Baustil von Europa zu verschaffen.
Im Norden von Deutschland bildet das kaledonische Faltengebirge den tieferen Untergrund, in der Mitte Deutschlands ist es das variskische Faltengebirge und im Süden das alpidische Faltengebirge. An vielen Stellen werden diese Grundgebirge von ungefalteten Deckschichten aus vulkanischen und sedimentären Gesteinen zugedeckt. Die Mächtigkeit (Dicke) dieses Deckgebirges wird in der Karte durch Linien gleicher Tiefe angegeben. Da oft zu wenige Daten über die Tiefenlage des Grundgebirges vorliegen, wird stattdessen die Tiefenlage der Zechstein-Schichten angegeben. Das Grundgebirge liegt also noch tiefer.
Die norddeutsch-polnischen Kaledoniden werden heute vollständig von mächtigen jüngeren Deckschichten überlagert. Die Tatsache, dass ein altes Faltengebirge von England her kommend unter der Nordsee nach Norddeutschland und Polen zieht, wurde erst mit Hilfe tiefer Erdöl- und Erdgasbohrungen bewiesen.