Graben und Rift

Wenn die Erdkruste der Kontinente durch Kräfte im Erdinnern stark gedehnt wird, kann sie zerreißen. Der langgestreckte Bereich in dem die Erdkruste meist an mehreren Stellen zerreißt nennt man Rift oder Riftzone (Englisch für Riss oder Spalte). Wenn sich zwischen zwei Rissen die Erdkuste einsenkt, entsteht ein Graben. Gräben sind typisch für Riftzonen. Durch die tiefen Risse kann es auch zu Vulkanismus kommen. Die Begriffe Graben und Rift werden oft gleichwertig nebeneinander benutzt.

Die Grabenbildung kann bis zur Spaltung eines Kontinents und der Entstehung eines neuen Ozeans fortschreiten. Sie kann aber auch jederzeit aufhören, wenn der notwendige Antrieb aus dem Erdinnern stehen bleibt.

Erstes Stadium der Grabenbildung

Die Dehnungsrisse durchqueren nur die oberen Teile der Erdkruste. Es tritt nur wenig Vulkanismus auf. Beispiele für dieses Stadium sind der Oberrheingraben, der Jordangraben, das Rio-Grande-Rift (USA) und das Baikalsee-Rift (Russland).

Zweites Stadium der Grabenbildung

Im weiteren Verlauf der Grabenbildung tritt ein beträchtlicher Vulkanismus auf. Er wandert vom Rand in die Mitte der Gräben. Deutlichstes Beispiel ist das Ostafrikanische Grabensystem mit der äthiopischen Afar-Senke. Teilweise ist sogar schon ozeanische Kruste entwickelt (Danakil-Senke in Äthiopien).

Drittes Stadium der Grabenbildung

Die Flanken des Grabens wandern weiter auseinander (200 - 300 km). Im Grabenbruch dazwischen ist nur noch ozeanische Kruste vorhanden. Typisches Beispel für dieses Stadium ist das Rote Meer.

Viertes und letztes Stadium der Grabenbildung

Die Flanken des Grabens wandern immer weiter auseinander. Ein Ozean entsteht. Am mittelozeanischen Rücken in der Mitte wird die neue ozeanische Kruste erzeugt. Ein Beispiel dafür ist der Atlantische Ozean, der die beiden Amerikas im Westen von Europa und Afrika im Osten trennt.

Der Oberrheingraben
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