Erdbeben

Erdbeben entstehen, wenn große Gesteinsblöcke gegeneinander bewegt werden. Dabei können sie sich zunächst verhaken. Langsam baut sich eine Spannung im Gestein auf, die sich dann durch Zerbrechen schlagartig entlädt. Die Gesteinsblöcke verspringen gegeneinander und erschüttern die Erde. Mit speziellen Mikrofonen, die über die Erde verteilt aufgestellt sind, kann man die Stärke, den Ort und die Tiefe des Bebens bestimmen.

Der Oberrheingraben liegt in einem Bereich mit leicht erhöhter Erdbebenhäufigkeit. Zum Vergleich zeigen die beiden folgenden Karten die Morphologie von Europa und die Verteilung der Erdbeben, die im Zeitraum 1973 bis 2005 registriert wurden.

Abbildung 1: Morphologische Karte von Europa

Morphologische Karte von Europa

Morphologische Karte von Europa in besserer Auflösung (1200 x 722 Pixel, 215 KB)

 

Abbildung 2: Erdbebenkarte von Europa

Erdbebenkarte von Europa

Erdbebenkarte von Europa in besserer Auflösung (1200 x 722 Pixel, 272 KB)

Die Höhendaten der obigen Abbildungen stammen vom frei verfügbaren ETOPO2-Datensatz des amerikanischen National Geophysical Data Center (NGDC). Die frei verfügbaren Erdbebendaten stammen vom National Earthquake Information Center (NEIC) des amerikanischen U.S. Geological Survey (USGS).

 

Verteilung der Erdbeben

Die dominierende Struktur der Erdbeben-Verteilung ist der Bogen im Bereich von Kreta. Hier taucht die afrikanische Platte nach Norden unter die europäische Platte ab (Hellenische Subduktionszone). Die nach Norden zu immer tiefer liegenden Erdbeben zeichnen dieses Abtauchen nach. Weitere aktive Subduktionszonen mit ähnlicher Verteilung der Erdbeben befinden sich in Süditalien, am rumänischen Karpatenbogen bei Vrancea und eventuell bei Gibraltar.

Aus dem Bereich Gibraltar zieht eine Erdbebenzone zu den Azoren mitten im Atlantik. Sie zeichnet eine Seitenverschiebungszone nach, die die europäische Platte gegen die afrikanische Platte abgrenzt.

Die Ozeanboden-Spreizungsachse in der Mitte des Atlantiks wird durch eine markante Erdbebenzone nachgezeichnet. Hier ensteht ständig neue Ozeanboden-Kruste und wandert spiegelbildlich nach beiden Seiten von der Achse weg. Europa und Nordamerika wird dadurch jedes Jahr einige Zentimeter weiter auseinander geschoben.

Die jungen Faltengebirgsketten Pyrenäen, Appenin, Alpen und Dinariden sind weitere Bereiche mit häufigen Erdbeben.

Im Bereich des Oberrheingrabens ist eine geringfügige Anhäufung von Erdbeben zu beobachten.

Die Karte enthält auch Erdbeben, die durch Bergbau ausgelöst werden. Beispiele sind das Ruhrgebiet und das Saarland sowie besonders markant der Kupferschiefer- und Steinkohle-Bergbau in Polen.

Der Oberrheingraben
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