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7. Die devonischen Sedimente

Als Korngrößeneinteilung der klastischen Sedimente wird im folgenden die nach DIN 4188, aber unter Austausch des Begriffs Schluff durch den Begriff Silt, verwendet.

Bei den im Kartiergebiet auftretenden paläozoischen Sedimenten handelt es sich um ausschließlich klastische, pelitische bis psammitische Gesteine. Der weitaus größte Teil davon gehört in die Korngrößenklasse Silt (2-63 µm). Tonige und sandige Gesteine sind nur untergeordnet vertreten. Über den Feinsandbereich (63-200 µm) hinaus, wurden keine Sedimente gefunden. Die verschiedenen Klastika stehen, durch mannigfaltige Wechsellagerungen verbunden, in engem Kontakt zueinander.

7.1. Sedimenttexturen

Tonschiefer

Dieses im frischen Querbruch dunkelgraue bis schwarze Gestein mit leicht bläulichem Stich lässt makroskopisch keine Körner mehr erkennen und erscheint dicht. Öfters sind darin Schlieren und Flasern aus gröberem Sediment eingelagert, so dass daran die Schichtung im Tonschiefer erkannt werden kann. Im Gelände ist die Ansprache der Schichtung allerdings problematisch, da es bei diesen ausgeprägt schiefrigen Gesteinen schwierig ist einigermaßen ebene Querbrüche zu erzeugen. Werden solche Stücke dagegen im Labor zersägt tritt die Schichtung i.d.R. klar hervor. Die gar nicht so leicht durch Hammerschlag zu erzeugenden Trennflächen (ss und sf) der recht zähen Tonschiefer sind, durch das feine Korn und die Serizitneubildung bedingt, charakteristisch glatt ausgebildet; im Gegensatz zu den rauheren Trennflächen der siltigen Gesteine. Eine dachschieferartige Spaltbarkeit der Tonschiefer wurde nicht beobachtet. Da Schichtung und Schieferung hier i.d.R. einen spitzen Winkel bilden, können keine dünnen, handtellergroßen Platten abgespalten werden.

Handstücke, die der Witterung ausgesetzt waren, sind oberflächlich deutlich heller als im frischen Querbruch. Mit fortschreitender Verwitterung werden sie aber auch im Innern immer heller und der so zähe Verband lockert mehr und mehr auf (siehe Liegendes der Singhofener Kiese). Am Rande des Kartiergebiets E Berg, ca. bei Punkt 308,8 gefundene weiße, bröckelige, feinkörnige Gesteine werden als kaolinisierte Tonschiefer angesprochen und stellen das Endstadium einer chemischen Verwitterung dar. Der Kaolinit als farbgebendes, charakteristisches Mineral einer intensiven Verwitterung konnte sowohl in dieser Probe, als Nebengemengteil neben den Hauptkomponenten Quarz und Illit (wahrscheinlich Hellglimmer), wie auch in einem ähnlich weiß verwitterten Porphyroidlesesteine durch Röntgendiffraktometrie nachgewiesen werden. Da die Tonschiefer im Kartiergebiet aber recht verwitterungsstabil erscheinen, sind die Vorkommen von stark zersetzten gebleichten Gesteinen einer älteren Verwitterungsrinde zuzurechnen. AHLBURG (1916) beschreibt sie als eisenentziehende Kaolinverwitterung und stellt sie ins Alttertiär.

Die Tonschiefer treten im Kartiergebiet immer wieder als geringmächtige Einschaltungen (bis 10 m) auf, sind aber auf der Karte nicht weiter auszuhalten, da die streichende Erstreckung nicht ermittelt werden konnte. Insbesondere konnten die beiden Tonschiefer-Einlagerungen im südlichen Mühlbach-Engtal bei HOLZAPFEL (1892) und FUCHS (1915a) nicht bestätigt werden. Tonschiefer tritt auch als Teil einer Wechsellagerung mit siltigen Gesteinen im cm- bis dm-Bereich auf.

U.d.M. erscheinen Tonschiefer als dunkler, nicht näher aufzulösender Tonmineralfilz. Unter +N zeigt sich, bedingt durch die Einregelung, ein gleichmäßiges Aufhellen der höher doppelbrechenden Glimmer und Tonminerale. Vereinzelt findet man einige µm große Quarzklasten und Muskovitschüppchen. Eingelagerte Schlieren und Flasern aus siltigem Material treten deutlich durch die Korngröße und den höheren Quarzanteil hervor.

Am Rande soll noch erwähnt werden, dass ganz lokal (R 1451 H 7314) ein Tonschiefer vorkommt, der durch sein mildes, speckiges Aussehen, hervorgerufen durch besonders starke Serizitisierung, einem Phyllit nicht unähnlich ist.

Zur Ermittlung der Bestandteile des mikroskopisch nicht auszulösenden tonigen Materials wurde solch ein Tonschiefer röntgendiffraktometrisch analysiert: Zur Hälfte besteht er aus Illit, der wegen seines scharfen Peaks im Diagramm wohl hauptsächlich als Hellglimmer anzusehen ist. Quarz und Chlorit bauen zu je einem Viertel fast den Rest des Gesteins auf. Neben einigen Prozenten Plagioklas weist das Röntgendiagramm noch etwas unsicher anzusprechenden Kalifeldspat aus.

Siltschiefer

Durch den höheren Quarzgehalt der Siltschiefer bedingt, unterscheiden sich diese schon durch ihre heller graue Farbe von den Tonschiefern. Auch der Korngrößenunterschied ist an den rauheren Trennflächen sicht- und fühlbar. Die Schieferungsflächen stehen wegen der größeren Körner weitständiger und sind nicht so vollkommen ausgeprägt wie bei den Tonschiefern. Natürlich bestehen zwischen Ton- und Siltschiefern fließende Übergänge, die die Ansprache im Gelände mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor behaftet. Deshalb wurden 11 Sedimentproben im Dünnschliff auf ihre Korngröße hin untersucht und die makroskopische Ansprache am Messergebnis geeicht. Nachdem sich der Verfasser einen Überblick über die Korngrößenverteilung im Schliff verschafft hatte wurde bei ca. 10 Quarzkörnern der Durchmesser mit dem Okularmikrometer ausgemessen. Da keine Korngrößenverteilungsanalyse angestrebt war und sich die Klastika recht gleichkörnig zeigten, sollte auch diese relativ kleine Messanzahl zur Charakterisierung und Ansprache genügen. Wegen den undefinierten Korngrenzen des oft tonig-kieseligen Bindemittels konnte es wie die anderen Bestandteile der kaum aufzulösenden Tonfraktion nicht mitbestimmt werden. Bei diesen Untersuchungen wurde auch zunächst überraschender Weise bei 2 dieser 11 Proben Karbonat in Form von einigen Klasten, aber hauptsächlich als Teil des Bindemittels festgestellt. Auch werden einige dünne Gänge von Karbonat ausgefüllt. Hier sind wohl ehemals klaffende Spalten mit Calcit verheilt. Die calcitische Natur des Karbonats ergibt sich durch besonders auffälliges Brausen auf solchen, kaum einen mm breiten Gängchen, bei der HCl-Reaktion. Die zweite Probe zeigt allerdings keinerlei Reaktion mit HCl und scheint deshalb Dolomit zu enthalten (vgl. dazu Karbonat in Porphyroiden).

Die 11 Proben wurden als charakteristischer Querschnitt durch die siltigen Sedimente des Mühlbachtals ausgewählt. In 8 Proben ist die Korngrößenklasse Grobsilt (20-63 µm) dominierend vertreten, das Spektrum reicht aber meistens noch leicht in den Feinsandbereich hinein, bleibt aber unter 90 µm. Eine Probe mit kalkigem Bindemittel liegt voll in der unteren Hälfte des Feinsandbereichs (60-130 µm), eine weitere ist schlechter sortiert und überstreicht den Bereich Mittelsilt - Feinsand mit Korngrößen zwischen 10 und 90 µm. Das feinkörnigste Sediment dieser Reihe ist ein Fein- bis Mittelsilt (2-20 µm), der noch einige Grobsiltkörner enthält. Zusammenfassend wird der Bereich Grobsilt bis leicht feinsandig, d.h. 20 bis 90 µm als charakteristische Korngröße im Untersuchungsgebiet angesehen.

Als weitere Bestandteile der Siltschiefer sind wechselnde Gehalte von Muskovit zu nennen. Bei stark glimmerführenden Siltschiefern treten sie als deutliche, bis mm-große Individuen (im Gegensatz zum feinschuppigen Serizit) auf Schicht- und Schieferungsflächen eingeregelt auf. Sie sind also deutlich sekundär, d.h. diagenetisch bis anchimetamorph gebildet. Ähnlich große, aber vereinzelt und nicht so streng eingeregelte Muskovite werden u.d.M. als detritisch eingeschwemmt angesprochen. Hin und wieder wurden Verwachsungen, ja sogar regelrechte Wechsellagerungen von hellem Glimmer mit einem oliv bis farblos pleochoitischem, glimmerähnlichen Mineral beobachtet. Diese können als Relikte ehemaliger detritischer Biotite angesehen werden. FRANK (1898) erwähnt primäre und sekundäre (!) Biotite in den Porphyroiden. Chlorit, Turmalin und Zirkon treten wie in den Porphyroiden auf. Die dortige Beschreibung kann übernommen werden. Feldspat kommt vereinzelt in Quarzkorngröße vor, ist sehr gleichmäßig polysynthetisch verzwillingt und wirkt frisch (nicht serizitisiert). Die maximale Auslöschungsschiefe wurde immer um 17 Grad bestimmt. Es sind deshalb wahrscheinlich Albite. Das Bindemittel bei den Siltschiefern ist in der Regel tonig-kieselig mit wechselnder Zusammensetzung.

Mehrfach wurden in den feinkörnigen Gesteinen des Mühlbachtals mm-große verbraunte Pyritwürfel beobachtet. Zwei Funde sind besonders erwähnenswert: Ein verwitterter Lesestein wird von 1 mm großen, braun ausgekleideten, kubischen Hohlräumen lagenweise durchsiebt und im Steinbruch am Lumpenmüllers-Berg wurde eine kleine siltige Linse gefunden, in der die dicht an dicht sitzenden kubischen, verdrückten Hohlräume bis 8 mm groß werden. Die braune Auskleidung und der Abdruck vorhandener Streifung auf den Würfelflächen sind die Indizien für ehemalige Pyrite.

Die Siltschiefer sind durchweg recht harte Gesteine. Immer wieder treten aber streng schichtgebundene Lagen auf, die teils als quarzitische Siltschiefer teils als Quarzite angesprochen werden müssen.

Feinsandsteine und Quarzite

Wie mikroskopische Messungen zeigen, liegen viele der quarzitischen Gesteine schon im Feinsandbereich (60 - 200 µm). Dieses gröbere Korn scheint mit größeren Bankmächtigkeiten verbunden zu sein, denn die im Verhältnis zu Siltschiefern nur untergeordneten feinsandigen Gesteine treten hauptsächlich in 30 bis 100 cm mächtigen Bänken zu Tage. Da sie grobklotzig zerfallen, sind sie als Härtling im Gelände leicht zu erkennen. Viele kleine Steinbrüche auf diese Gesteine erweitern außerdem die Einblickmöglichkeiten. Das überrepräsentative Auftreten in Aufschlüssen darf aber nicht über ihre geringe Rolle am Aufbau des Schichtstapels hinwegtäuschen. Andrerseits sind die feinsandigen Gesteine wegen ihrer Ausnahmestellung eine auffällige Erscheinung im Kartiergebiet, die beim Kartierer mehr Aufmerksamkeit auslösen als die recht eintönigen Siltschiefer, da auch hauptsächlich an diese gröberen Gesteine viele Sedimentstrukturen gebunden sind.

Die Gesteine der Feinsandfraktion treten in allen Festigkeitsstufen übergangslos vom lockeren, verwitterten Ackerlesestein bis hin zum glasharten Quarzit auf. Am verbreitetsten sind recht helle Feinsandsteine, die im Verband mit Siltschiefern als durchschnittlich 30 cm mächtige Bänke auftreten. An wenigen Stellen werden sie bis 1 m mächtig und bilden dann auch eine geringmächtige Bankfolge, die aber nicht über 10 m Mächtigkeit hinaus geht, um dann wieder von Siltschiefern abgelöst zu werden. Vereinzelt sind diese Sandsteinbänke auch deutlich dunkler, grauwackenähnlicher ausgebildet. Grauwacke konnte mikroskopisch aber nicht verifiziert werden. Die einzelnen Bänke lassen oft eine mm-starke Feinschichtung erkennen, da sie sich hervorragend in mm-dünne, ebene Platten zerlegen lassen. Andere Bänke zeigen dagegen ein massiges Gestein, wieder andere einen flaserigen Feinsandstein.

Stufenlos übergehend von diesen Feinsandsteinen treten im Mühlbachtal nun auch quarzitische Feinsandsteine und Quarzite auf. Die Härte des Gesteins, sein Querbruch und sein Klang beim Anschlagen weisen es den verschiedenen Stufen quarzitischer Verfestigung zu. Genau wie bei den quarzitischen Siltschiefern ist das kieselige Bindemittel streng schichtgebunden. Die Grenzflächen zwischen diesen und den weniger verfestigten Gesteinen sind messerscharf. Die quarzitischen Gesteine sind i.d.R. hellgrau bis gelblich grau, daneben kommen aber auch untergeordnet weiße (besser: sehr hellgraue) Quarzite vor. Auch die Feinsandquarzite erscheinen wieder sowohl als Teil einer Wechsellagerung als auch als Einzelbank als auch als Bankfolge. Die auffällige weiße, plattige Quarzitbankfolge im Rabenlei-Tälchen wird bis ca. 30 m mächtig. Mit Hilfe dieses charakteristischen Quarzithorizontes sollte exemplarisch versucht werden, ob sich neben den Porphyroiden auch solche Gesteine über längere Erstreckung im Streichen verfolgen lassen. Unterbrochen durch einige, auch relativ breite Aufschlusslücken ließ sich zwar ein quarzitischer Horizont im Liegenden der Teufelsdell-Porphyroid Gruppe, von der B 260 bis zum Mühlbach, auf Höhe des Erbsen-Bergs, verfolgen, es muss aber daran gezweifelt werden, ob es sich dabei um ein und denselben handelt. Sowohl in der Mächtigkeit, wie Farbe, als auch Zusammensetzung treten so große Schwankungen auf, dass es dem dem Verfasser nicht gerechtfertigt erscheint Quarzite zur Gliederung zu benutzen, denn Parallelisierungen sind nur sehr zweifelhaft möglich. Es wurde trotz aller Vorbehalte in die geologische Karte eingetragen. Auf die häufigen, klotzigen Quarzite im Liegenden von Porphyroiden wird noch später eingegangen werden. Im Kern-Bachbett des Teufelsdells wurde ein 800 m langes Korngrößenprofil aufgenommen (siehe Beilagen). Alle drei dort aufgeschlossenen Porphyroide sind Top einer deutlich feinsandigeren Folge. Die Korngröße wird im Hangenden der Porphyroide reduziert (Silt und Ton).

7.2. Sedimentstrukturen

Die Gesteine des Mühlbachtals sind reich an Sedimentstrukturen. Wechsellagerung, Schrägschichtung und Auskeilen können immer wieder beobachtet werden. Schrägschichtung tritt sowohl eben als auch schaufelförmig auf und ist an sandige Sedimente gebunden, die im Kartiergebiet in Form der immer wieder eingeschalteten Quarzitbänke auftreten. Ebenfalls an die Quarzite gebunden sind die weniger häufigen Rinnen, die 1-2 m breit und um 10 cm tief symmetrisch entwickelt sind. Ein Aufschluss, der nahezu alle auftretenden Sedimentstrukturen zeigt, soll exemplarisch beschrieben werden (Abb. 7). Er liegt am SW-Hang des Rabenlei-Tälchens bei R 1542 H 7373:

Sedimentstrukturen

Abb. 7: Sedimentstrukturen im Rabenlei-Tälchen

Über schräggeschichteten Quarziten folgt ein siltiges Sediment, dass an seiner Basis subaquatische Rutschung zeigt. Helle Quarzitflasern, die wohl den liegenden Quarziten entstammen, sind in den dunkleren Siltschiefer eingebettet und offensichtlich in noch plastischem Zustand teilweise verwickelt und verfaltet worden. Sie weisen eine ausgesprochene Vergenz auf, die ungefähr nach S gerichtet ist. Das Siltpaket wird wieder von schräggeschichteten Quarziten überlagert. Diese, zur Zeit der Sedimentation instabilen Lagerungsverhältnisse haben zur Ausbildung von ball and pillow structures geführt. Sie sind asymmetrisch entwickelt und ebenfalls nach S vergent. Unmittelbar am linken Ufer des Mühlbachs, gegenüber der Schul-Mühle beobachtete ball and pillow structures zeigen dagegen keine Vergenz. Im Aufschluss im Rabenlei-Tälchen bilden sie im gesamten Aufschlussbereich von ca. 20 m das Liegende des zweiten Quarzitpakets. Dieses wird dann von der ca. 15 cm mächtigen, ergiebigsten Fossilbank des Arbeitsgebietes (Fundpunkt 129) überlagert. Auch sie lässt sich im gesamten Aufschlussbereich verfolgen und keilt nicht, wie das sonst häufiger beobachtet wurde, schnell aus. Die im Anstehenden recht unscheinbaren Fossilien treten erst nach dem Weglösen des noch vorhandenen Kalkes durch HCl beeindruckend hervor. Siltschiefer bildet nach oben hin den Abschluss. Die S-Vergenz von subaquatischer Rutschung und ball and pillow structures zeigt deutlich, dass der Hang zur Zeit der Sedimentation ungefähr nach S einfiel. Kurz oberhalb dieses Aufschlusses, ebenfalls auf der rechten Talseite finden sich in einem feinblättrigen Ton-Siltschiefer zwei große Feinsandsteineinschlüsse. Beide sind scherkörperähnlich ausgelängt. Der größere ist 40 cm, der kleinere 20 cm lang.

Die Vielzahl und Art der Sedimentstrukturen, wie auch die Sedimenttexturen und der Fossilinhalt weisen die Gesteine des Arbeitsgebietes eindeutig zum neritischen rheinischen Faziesbereich zugehörig aus.

8. Fossilien

Im Arbeitsgebiet konnten die folgenden Fossilien geborgen werden. Sie wurden in dankenswerter Weise von Dr. Mittmeyer, Geologisches Landesamt Rheinland-Pfalz, bestimmt. Die Fundpunkte sind ziemlich gleichmäßig über das Mühlbachtal verteilt. Die biostratigraphische Einstufung der Fundpunkte liegt in dem Rahmen, der durch die Porphyroide wahrscheinlich war. Für eine genauere Festlegung, insbesondere die sicherer Ansprache von entweder Ulmen- oder Singhofen-Unterstufe, reichte das Material nicht aus. Abb. 8 gibt eine Übersicht über die Lage der Fundpunkte im Arbeitsgebiet.


Fundpunkt 129, R 1543 H 7370, kalkige Fossilbank, S Jägersberg, 40 m oberhalb einer Jagdhütte im Rabenlei-Tälchen, im Hangenden ca. 30 m mächtiger Quarzite (Abb. 7). Die kalkig erhaltenen Schalen wurden mit HCl weggelöst.

Anthozoa:

Pleurodictium problematicum (GOLDFUSS)

Gastropoda:

Gastropoda indet.

Pelecypoda:

Cornellites costatus (GOLDFUSS)
Leiopteria crenatolamellosa (SANDBERGER)
?Leiopteria sp.
Carydium ?sociale BEUSHAUSEN

Brachiopoda:

Chonetes sarcinulatus (SCHLOTHEIM) sehr häufig
Leptostrophia explanata (SOWERBY) häufig
Euryspirifer assimilis (FUCHS) s.l.
Arduspirifer arduennensis prolatestriatus MITTMEYER
Tenuicostella tenuicosta (SCUPIN)
Oligoptycherhynchus ?daleidensis (F. ROEMER)
Tropidoleptus rhenanus FRECH
Platyorthis sp.
Straelenia ?dunensis (DREVERMANN)
"Subcuspidella" incerta (FUCHS) vel Brachyspirifer sp.
Subcuspidella sp.

Crinoidea:

Diamenocrinus sp.
Crinoidea indet.

Pisces:

Fischrest (Knochenfragment)

Alter: Ulmen - bis Singhofen Unterstufe, aber wahrscheinlicher Singhofen


Fundpunkt 112, ca. H 7275 R 1500, kalkige Schillbank, N Teufelsdell, ca. 25 m im Liegenden des Porphyroids (Abb. 19). Die kalkig erhaltenen Schalen wurden weggelöst.

Pelecypoda:

?Modiomorpha sp. vel ?Goniophora sp.

Gastropoda:

Gastropoda indet.

Brachiopoda:

Tropidoleptus rhenanus FRECH sehr häufig
Chonetes sarcinulatus (SCHLOTHEIM) sehr häufig
Plebejochonetes semiradiatus (SOWERBY)
Oligoptycherhynchus daleidensis (F. ROEMER)
Spiriferenrest

Tentaculitida:

Tentaculites sp.

Crinoidea:

Crinoidea indet.

Pisces:

Fischrest
Fischstachel


Fundpunkt 111, ca. H 7278 R 1500, 20 cm mächtige Fossilbank, 10 m oberhalb des Porphyroidtops, führt 3 mm große, verbraunte Pyritwürfel (Abb. 19).

Anthozoa:

?Favosites sp.

Pelecypoda:

Cornellites costatus (GOLDFUSS)
Leiopteria sp.

Brachiopoda:

Eodevonaria dilatata (F. ROEMER) vel E. extensa (KAYSER)
Plebejochonetes plebejus (SCHNUR)
Plebejochonetes semiradiatus (SOWERBY)
Chonetes sarcinulatus (SCHLOTHEIM)
Chonetenreste massenhaft
Spiriferenreste häufig
Arduspirifer sp.
Leptostrophia explanata (SOWERBY)
Leptostrophia sp.
Euryspirifer assimilis (FUCHS) s.l.
Tropidoleptus ?rhenanus FRECH

Crinoidea:

Ctenocrinus sp.
Diamenocrinus sp.
Crinoidea indet. häufig

Plebejochonetes ist typisch für sandige Fazies. Das deutet auf einen Schwellenrand oder sie ist eingeschwemmt. Alter: Ulmen- bis Singhofen-Unterstufe, am ehesten im Bereich Schwall- bis Spitznack-Schichten.


Fundpunkt 135, R 1509 H 7328, ca. 350 m E des Jagdhauses am Korbacher Kopf, aus der Mitte des tiefsten Teufelsdell-Porphyroids.

Brachiopoda:

Euryspirifer assimilis (FUCHS) s.l. juv.
Leptostrophia ?explanata (SOWERBY)
?Straelenia sp. vel Mutationella sp.

Alter: Unterems-Stufe


Fundpunkt 126, R 1491 H 6937, ca. 150 m NE Happesmühle und 30 m N eines kleinen, tiefeingeschnittenen Baches mit 2 m hohem Wasserfall

Anthozoa:

?Halysites sp.

Brachiopoda:

Leptostrophia explanata (SOWERBY)
"Leptostrophia" ?dahmeri RÖSLER
Chonetes sarcinulatus (SCHLOTHEIM)

Crinoidea:

?Ctenocrinus sp.
Crinoidea indet.

Alter: Ulmen - Singhofen-Unterstufe


Fundpunkt 128, R 1470 H 7026, linkes Ufer des Mühlbachs, ca. 30 m N des Rauschemühle-Wehrs

Tentaculitida:

Tentaculites "schlotheimi" KOKEN


Fundpunkt 140, R 1456 H 7293, kalkige Schillbank am Mühlbach, ca. 550 m NW Alte Burg

Pisces:

Fischplatte (10 x 15 cm groß)


Fundpunkt 72, R 1491 H 7208, rechtes Mühlbachufer, Kreuzung mit der Hochspannungsleitung, Hangendes des Porphyroids

Brachiopoda:

Plebejochonetes plebejus (SCHNUR)
Rhynchonellidae indet.

Der grobrippige Plebejochonetes ist erstaunlich für diesen milden Schiefer (siehe dazu Fundpunkt 111).


Fundpunkt 109, R 1490 H 7210, wie Fundpunkt 72, aber Liegendes des Porphyroids, Lesestein

Pelecypoda:

Goniophora schwerdi BEUSHAUSEN

Brachiopoda:

Chonetes ?sarcinulatus (SCHLOTHEIM)
?Oligoptycherhynchus sp.

Crinoidea:

Crinoidea indet.


Fundpunkt 32, R 1492 H 7270, Teufelsdell, Lesestein

Trilobita:

Digonus ?ornatus (KOCH)


Fundpunkt 123, R 7121 H 1483, Lesestein 50 m N Augustiner-Mühle

Anthozoa:

Pleurodictyum problematicum (GOLDFUSS)

Brachiopoda:

Oligoptycherhynchus daleidensis (F. ROEMER)
Plebejochonetes plebejus (SCHNUR)
Plebejochonetes semiradiatus (SOWERBY)
Tropidoleptus ?rhenanus (FRECH)


Darüber hinaus wurden nur noch einzelne, nicht näher bestimmbare Crinoidenstielglieder und Choneten beobachtet.

Abb. 8: Lage der Fossilfundpunkte (140 KB)


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